Donnerstag, 27. Mai 2010

Bundesschmand

Liebe Milchproduktliebhaberinnen und Milchproduktliebhaber, wie ihr wisst, bin ich mit großer Mehrheit zum Bundesschmand gewählt worden. Erst einmal möchte ich mich für diese Ehre in aller Form bedanken. Gleichzeitig werde ich mir nun der besonderen Verantwortung bewusst, die dieses Amt mit sich bringt. An dieser Stelle will ich mich daher zur Lage der Nation und der Welt äußern.

Die Milchpreise sind gestiegen. Dieser bitteren Wahrheit müssen wir, so schwer es uns fallen mag, ins Gesicht sehen und deutlich aussprechen. Während diese Tatsache in ruhigeren Zeiten einen Sturm der Entrüstung ausgelöst hat, so hat dieses Mal kaum jemand etwas davon bemerkt. Zu viel ist passiert: verklebte Seevögel, ärmliche Griechen und die sich aus der CDU verabschiedende Köche sind am mangelnden Protest schuld. Grundsätzlich ist es ja nicht falsch, wenn sich aus der CDU jemand verabschiedet, das Problem ist, dass immer jemand nachrückt. Erwarten wir vom Nachrücker mal lieber nicht zuviel, das übliche Geschwätz, absurde Ideen (Studiengebühren in Kitas) und ein allgemein äußerst unsympathisches Auftreten sind ja wohl vorprogrammiert. 

Wo ich gerade bei der nationalen Politik bin - zur Hölle, was geht denn eigentlich in Nordrhein-Westfalen? Könnt ihr Bekloppten da vielleicht mal was zustande bringen? Weil langsam nervts und irgendwie solltet ihr wichtigere Dinge tun, z.B. den Euro retten oder so?! Danke, das wär nett, ich möchte nämlich bitteschön auch weiterhin in die USA jetten, um zu einem Spottpreis unnützen Krempel wie frozen joghurt und iPads zu kaufen.

Wenn man dann schon in Amerika ist, könnte man ja auch ernsthaft darüber nachdenken, wie man die ganzen Verbrecher von den Ölfirmen rankriegt. Was sich BP leistet, ist doch nicht mehr von dieser Welt! Müsste nicht eigentlich der ganze Vorstand dort anrücken und eigenhändig saubermachen? Mit Plastikschaufeln und einem Siebchen? Chemikalien hinterherschmeißen erscheint mir jedenfalls genauso sinnvoll, wie eine Massenkarambolage auf der Autobahn mit Brandbomben zu beseitigen. Aber schön, dass der Iran seine Hilfe angeboten hat, da können wir uns jetzt ja alle ganz entspannt zurück lehnen und die einfach mal machen lassen.

Ach und zum Schluß möchte ich nochmal alle Mitglieder und Wähler der FDP mit einem fröhlichem „haha“ einfach auslachen!


Dienstag, 25. Mai 2010

Karneval der Kulturen

Alle Jahre wieder darf man in Kreuzberg fremde Kulturen bestaunen, von rumänischen Zigeunern, über die linksdrehende Joghurtkultur bis hin zur stinknormalen Westberliner Trinkerkultur. Natürlich möchte ganz Berlin dabei sein, also Gedränge, Geschubse und dreckige Toiletten. Um diese Massenveranstaltung erträglich zu machen, gibt es an jeder Ecke Stände an denen man zu horrenden Preisen die verschiedensten alkoholischen Getränke erwerben kann, ja auch der Alkohol ist ganz ungeheuer multikulti, zur Auswahl stehen Mojito, Caipirinha und Bier!


Im übrigen is die Kultur mit der stärksten Präsenz dann auch die korrupte Händlerkultur. Aber das ficht uns urbane, hippe Szenekinder natürlich nicht, im Gegenteil - durch die immernoch und schon wieder absolut angesagte location (hallo? X-berg!), wird ein Event, das normalerweise nicht besser oder schlechter als ein schnödes Volksfest ist, zu einer trendy Veranstaltung, auf der man sich bitteschön sehen lässt.


Nachdem man im Vorfeld gefühlte zwanzig mal das Infoheftchen durchgeblättert hat, muss man einen Entschluss fassen und den trendig-hippen Freundeskreis zusammentelefonieren. Natürlich hat der hip-trendige Freundeskreis das selbe Programmheft durchgelesen und selbst die besten Wägen rausgesucht. Also erst mal Pläne vergleichen  und Argumente vorweisen, warum MEIN Plan der Beste ist.


Wie man merkt, WIR sind Berlin, wie es die Springerkultur triefend treffend formulieren würde, wovon WIR uns aber distanzieren, WIR sind ja schließlich Berlin und nicht Papst, WM, Deutschland oder sonstwas. Im Großen und Ganzen ist der Karneval der Kulturen ein Ereignis, das Spaß macht, sich aber in seiner angesagten Wichtigkeit höher stellt, als es ist. Ein versoffener Sonntag in Kreuzberg  ist schön und lustig, und das ist auch gut so, mehr aber nicht.