Sonntag, 22. November 2009

Haus- und Hofnarren

Keine Moabiter Prominenz im eigentlichen Sinne, dennoch dürfen diese beiden Gesellen zur Zeit auf der Gefängnisinsel residieren. Durch ihre charmant-ausländische, gewissermaßen hilflose Art haben Benni und Patsche recht schnell Anschluss an den Moabiter Hochadel gefunden und dürfen nun mit mir und meinen zahlreichen Freunden spielen, trinken und chillen.


Der Typ rechts auf dem Bild ist der Typ auf dem Sofa, ein obdachloser Schwabe, der derzeit als Hausbenni und Hofmusikant engagiert ist. Man trifft ihn immer erst abends an, bei Tageslicht ist er eigentlich noch nie gesichtet worden, was den Verdacht aufkommen lässt, dass es sich bei ihm um einen Vampir handelt. Allerdings ein ziemlich schlechter Vampir, da ihm spätestens um 22 Uhr müdigkeitsbedingt die Augen zufallen.

Links Patsche, da er keinen Silberschmuck trägt, bei Vollmond in den Wald fährt und auch sonst tierische, fast bestienhafte Züge aufweist, ist ein Verdacht schon fast gesichert: Es handelt sich um einen Werwolf. Der Fleischkonsum in Moabit ist seit seiner Ankunft jedenfalls sprunghaft angestiegen, was sämtliche Statistiken beweisen, obwohl er zur Tarnung schier unglaubliche Mengen an Stullen verdrückt. Über seine Machenschaften beim StudiVZ, wo er arbeitet, könnte ich stillschweigen bewahren, so fern mir das mir zustehende Edelprofil endlich eingerichtet wird. Hier also die letzte Warnung!

Fazit: Zwei dufte Typen (mythische Fabelwesen) aus dem Schwarzwald, genauer gesagt aus der Verbrecherhochburg Horb am Neckar. Deutsch muss ich ihnen noch beibringen, denn dort lernt man das anscheinend nicht ordentlich.

Montag, 9. November 2009

Mauerfall

Heute vor 20 Jahren fiel also die Mauer, wer es bis jetzt noch nicht mitbekommen hat, ist leider blind und taub und vermutlich H-Milchtrinker. 20 Jahre hatten beide Seiten also Zeit um endlich mal bessere Vorurteile heranzuzüchten und was ist passiert? Immer die alte Leier, Bananen (keine), Frisuren (schlechte) und Jeansjacken (hässliche) auf der einen Seite und... tja, die Wessis sind dann halt wohl einfach überhebliche Besserwessis oder so. Fakt ist, Klamotten und Frisuren waren zu der Zeit einfach auf beiden Seiten absolut furchtbar, es wäre also erfrischend mal ein paar neue Klischees in die Welt zu setzen. Wer Vorschläge hat, kann diese gerne hier unterbreiten, ich werde sie prüfen und gegebenenfalls vervielfältigen.

Ein Milchprodukt beschwert sich:

Deutschland feiert, Berlin flippt aus, frei hat aber niemand, obwohl das heutige Datum rein historisch betrachtet dem 3. Oktober einiges voraus hat. Anscheinend ist es wichtiger, dass irgendein Vertrag offiziell besiegelt wird, als dass tausende Leute eigenhändig eine Diktatur stürzen ohne dass jemand stirbt. Sehe ich ein. Über die Reichskristallnacht brauchen wir gar nicht erst zu reden, allein deswegen wäre ein kleiner Gedenktag angebracht, aber na ja, Helmut Kohl und seine liebe CDU halt. Mit mir als Bundesschmand wäre das anders und Westerwilli wär auch nicht Außenminister, den Job hätte Ayran, der hat jetzt nämlich nen deutschen Pass und die Regierung wäre total modern multikulti. Aber ich schweife vom Thema ab. Ich plädiere jedenfalls für beide Tage frei, außer in Bayern, die haben da schon genug Feiertage!


Wer noch nicht weiß, wie er diesen Tag feiern soll, kann sich das Fest der Freiheit am Brandenburger Tor geben. Neben diversen Politikern zum Anfassen, kommt auch Bon Jovi und moderiert wird der bunte Spaß von unserem Lieblingsfernsehblödi Thomas Gottschalk. Das wird bestimmt ätzend für die ganze Familie. Highlight der Chose ist das lustige Schubsen von abscheulichen Styropordominosteinen, die von eigens ausgewählten, zum Teil vollkommen talentfreien Kindern aus aller Welt gestaltet wurden. Angestoßen wird die Mauer ganz kontraproduktiv von beiden Seiten und zu unterschiedlichen Zeiten, vor dem Brandenburger Tor wird pausiert, damit man gemeinsam schweigt oder so was ähnlich Dämliches tut. „Innehalten“ wird’s genannt. Dann wird fröhlich und hoffentlich beschwipst weitergeschubst. Juhu, das wird ein Fest!

Dem blöden Programm zum Trotz, ich gehe natürlich feiern und hoffe auf viele Milchprodukte und deren Liebhaber aus Ost und West.

Sonntag, 1. November 2009

Halloween


Eins Vorweg: Halloween mag ich nicht. Nur weil einige profitgeile Privatsender ihre teuer eingekauften amerikanischen Serien und Filme auch in Deutschland gewinnbringend auf den Markt bringen wollten, haben sich die Marketingabteilungen der jeweiligen Sender entschlossen den ramschigen Kürbisfeiertag in die Gehirne von uns beeinflußbaren armeSeelen zu prügeln. Diesem Fest, das die Amerikaner natürlich aus Europa importiert haben, haben wir jetzt zu verdanken, dass auch kleine Kinder schon wissen was ein Kürbis ist und am Abend des 31. Oktobers in häßlichen Kostümen vor der Tür nach Süßigkeiten betteln. Eine andere plausible Erklärung für die wachsende Begeisterung für dieses Fest belastet die mächtige Zahnarztlobby. Neidische Blicke gingen bisher über den Ozean zu den amerikanischen Kollegen, die im Herbst immer einen höllischen Profit zu erwarten hatten, während man im kalten Deutschland zu dieser Zeit praktisch nur Tee und Obst zu sich nahm. Der Gruppenzwang hat mich natürlich trotzdem dazu getrieben mich in eine gruselige Verkleidung zu schwingen. Ich habe mir also den Deckel zerbrochen und gefühlte 1000 Kostüme anprobiert. Das Ergebnis dürft ihr hier exklusiv bewundern.


Zu ungruselig.


Zu gruselig.


Perfekt!

Ich hoffe ihr konntet diesem blödsinnigem, amerikanisierten Quatschfest um den heiligen Kürbis trotzen und habt euch ganz in Ruhe irgendwo betrinken können. In diesem Sinne wünsch ich euch einen frohen November!