Heute vor 20 Jahren fiel also die Mauer, wer es bis jetzt noch nicht mitbekommen hat, ist leider blind und taub und vermutlich H-Milchtrinker. 20 Jahre hatten beide Seiten also Zeit um endlich mal bessere Vorurteile heranzuzüchten und was ist passiert? Immer die alte Leier, Bananen (keine), Frisuren (schlechte) und Jeansjacken (hässliche) auf der einen Seite und... tja, die Wessis sind dann halt wohl einfach überhebliche Besserwessis oder so. Fakt ist, Klamotten und Frisuren waren zu der Zeit einfach auf beiden Seiten absolut furchtbar, es wäre also erfrischend mal ein paar neue Klischees in die Welt zu setzen. Wer Vorschläge hat, kann diese gerne hier unterbreiten, ich werde sie prüfen und gegebenenfalls vervielfältigen.
Ein Milchprodukt beschwert sich:
Deutschland feiert, Berlin flippt aus, frei hat aber niemand, obwohl das heutige Datum rein historisch betrachtet dem 3. Oktober einiges voraus hat. Anscheinend ist es wichtiger, dass irgendein Vertrag offiziell besiegelt wird, als dass tausende Leute eigenhändig eine Diktatur stürzen ohne dass jemand stirbt. Sehe ich ein. Über die Reichskristallnacht brauchen wir gar nicht erst zu reden, allein deswegen wäre ein kleiner Gedenktag angebracht, aber na ja, Helmut Kohl und seine liebe CDU halt. Mit mir als Bundesschmand wäre das anders und Westerwilli wär auch nicht Außenminister, den Job hätte Ayran, der hat jetzt nämlich nen deutschen Pass und die Regierung wäre total modern multikulti. Aber ich schweife vom Thema ab. Ich plädiere jedenfalls für beide Tage frei, außer in Bayern, die haben da schon genug Feiertage!
Wer noch nicht weiß, wie er diesen Tag feiern soll, kann sich das Fest der Freiheit am Brandenburger Tor geben. Neben diversen Politikern zum Anfassen, kommt auch Bon Jovi und moderiert wird der bunte Spaß von unserem Lieblingsfernsehblödi Thomas Gottschalk. Das wird bestimmt ätzend für die ganze Familie. Highlight der Chose ist das lustige Schubsen von abscheulichen Styropordominosteinen, die von eigens ausgewählten, zum Teil vollkommen talentfreien Kindern aus aller Welt gestaltet wurden. Angestoßen wird die Mauer ganz kontraproduktiv von beiden Seiten und zu unterschiedlichen Zeiten, vor dem Brandenburger Tor wird pausiert, damit man gemeinsam schweigt oder so was ähnlich Dämliches tut. „Innehalten“ wird’s genannt. Dann wird fröhlich und hoffentlich beschwipst weitergeschubst. Juhu, das wird ein Fest!
Dem blöden Programm zum Trotz, ich gehe natürlich feiern und hoffe auf viele Milchprodukte und deren Liebhaber aus Ost und West.