Liebe Molkereifreunde, ich habe das unfassbare getan und mein geliebtes Berlin, wo mein heißgeliebter Kühlschrank steht, verlassen. Nicht nur das, ich habe mich in den Süden begeben – den Süden! Und nicht nur das, liebe Freunde, verzeiht mir, ich habe sogar komplett das Land verlassen. Ich bin nach Deutschland Junior gefahren, einige wenige nennen es auch Österreich. Das kotelettförmige, kleine Reich am Darmfortsatze Bayerns gelegen, ist eine Sache für sich, alleine schon weil Sahne dort Schlagobers geschimpft wird. Außerdem konnte ich in keinem Supermarkt Artgenossen entdecken. Schmand? Fehlanzeige.
Salzburg ist klein, kalt und zugig. Einziger Grund warum sich Touristen überhaupt hierher verirren ist die Tatsache, dass Mozart die alte Socke hier das Licht der Welt erblickt hat. Sonst ist hier nämlich überhaupt gar nix passiert! Aus diesem Grund weiß man nach zwei Tagen Salzburg auch alles über diesen Menschen, man wird so dermaßen von ihm belästigt, dass Wolferl bestimmt in seinem anonymen Massengrab vor Scham rotiert. Mozart hier, Mozart da, die reinste Touristenabzocke. Mozart ist in Salzburg präsenter als in Berlin der Fernsehturm!
Wenn man Mozart entfleuchen möchte, muss man schon ein stückweit raus aus dem schnöden Salzkaff. Raus aus Salzburg heißt in 90% der Fälle rauf auf nen Berg. Also bin ich halt rauf auf nen Berg. Da gab es dann auch endlich mal ordentlich Schnee, ansonsten sah es nämlich, Daisy sei Dank, in Sachen Schnee schlechter aus als in Deutschland. Oben gab es ne Hütte, in der Hütte gab es Bier und Schnitzel und damit hatte ich dann auch wirklich alles gesehen was Salzburg zu bieten hat. Als Souvenir sollte eigentlich eine Zahnbürste im Mozartstil, am liebsten mit Perücke als Bürste, herhalten, doch die Suche nach dieser erwies sich als genauso erfolglos wie die Suche nach einem Plüschmozart zum kuscheln. Alles gibt es, nur die wirklich nützlichen Dinge natürlich nicht, ach Salzburg!