Montag, 21. Dezember 2009

Weihnachten

Oh, du schmandige Weihnachtszeit! Wie jedes Jahr traditionell, habe ich am vierten Adventswochenende ein großes Truthahnfuttern mit vielen Freunden, Bekannten, Freunden von Bekannten und Bekannten von Freunden und diversen Alkoholika veranstaltet. Ohne zu viel darüber nachzudenken habe ich einen zehn Kilo schweren Vogel ergattert, der natürlich viel zu groß für sämtliche mir bekannte Bräter war. Kurzerhand habe ich mich durch ein paar Erbgegenstände gewühlt und eine antike Waschschüssel gefunden. Die aus Metall gefertigte Kostbarkeit, original mit Reichsadler und Hakenkreuz, schien mir genau das richtige für ein mehrstündiges Verweilen in einem Ofen. Der Truthahn wurde a la Southpark noch schnell in Goebbels umgetauft.



Was für eine besinnliche Gaudi. Schlemmen, quasi schon Völlerei und Saufen auf höchstem Niveau. Wie an Weihnachten üblich. wurde musiziert und gesungen bis alle Nachbarn Amok liefen und weit darüber hinaus. Alle Gäste hatten Rentiergeweihe auf, was zwei Zwecke erfüllte: Einerseits kann man so viel besser Menschen von Milchprodukten unterscheiden und andererseits sieht es schön blöd aus, hähä.



Weihnachten in Berlin schön und gut, Weihnachten bleibt Weihnachten und Berlin bleibt Berlin. Kitschige Deko und schlechtgelaunte Menschen überall. Die Stadt ist verstopft und ich gehe nur noch in den Kühlschrank um mich aufzuwärmen. Es schneit übrigens seit mehreren Tagen, wenn nicht Wochen, aus einer sicheren Quelle weiß ich, dass in der Emdener Straße in der Dusche die Shampooflaschen festgefroren sind. Dass man sich mit Glühwein betrinkt, ist nur eine logische Konsequenz aus dem Dilemma. Es bleibt nichts anderes zu sagen als frohe Weihnachten allerseits, liebe Milchfreunde, und auch einen schönen Rutsch. Und auch noch eine Entschuldigung für die lange Wartezeit ist angebracht, ihr wisst ja: die Quarkgrippe, ein fieses Debakel.

Sonntag, 22. November 2009

Haus- und Hofnarren

Keine Moabiter Prominenz im eigentlichen Sinne, dennoch dürfen diese beiden Gesellen zur Zeit auf der Gefängnisinsel residieren. Durch ihre charmant-ausländische, gewissermaßen hilflose Art haben Benni und Patsche recht schnell Anschluss an den Moabiter Hochadel gefunden und dürfen nun mit mir und meinen zahlreichen Freunden spielen, trinken und chillen.


Der Typ rechts auf dem Bild ist der Typ auf dem Sofa, ein obdachloser Schwabe, der derzeit als Hausbenni und Hofmusikant engagiert ist. Man trifft ihn immer erst abends an, bei Tageslicht ist er eigentlich noch nie gesichtet worden, was den Verdacht aufkommen lässt, dass es sich bei ihm um einen Vampir handelt. Allerdings ein ziemlich schlechter Vampir, da ihm spätestens um 22 Uhr müdigkeitsbedingt die Augen zufallen.

Links Patsche, da er keinen Silberschmuck trägt, bei Vollmond in den Wald fährt und auch sonst tierische, fast bestienhafte Züge aufweist, ist ein Verdacht schon fast gesichert: Es handelt sich um einen Werwolf. Der Fleischkonsum in Moabit ist seit seiner Ankunft jedenfalls sprunghaft angestiegen, was sämtliche Statistiken beweisen, obwohl er zur Tarnung schier unglaubliche Mengen an Stullen verdrückt. Über seine Machenschaften beim StudiVZ, wo er arbeitet, könnte ich stillschweigen bewahren, so fern mir das mir zustehende Edelprofil endlich eingerichtet wird. Hier also die letzte Warnung!

Fazit: Zwei dufte Typen (mythische Fabelwesen) aus dem Schwarzwald, genauer gesagt aus der Verbrecherhochburg Horb am Neckar. Deutsch muss ich ihnen noch beibringen, denn dort lernt man das anscheinend nicht ordentlich.

Montag, 9. November 2009

Mauerfall

Heute vor 20 Jahren fiel also die Mauer, wer es bis jetzt noch nicht mitbekommen hat, ist leider blind und taub und vermutlich H-Milchtrinker. 20 Jahre hatten beide Seiten also Zeit um endlich mal bessere Vorurteile heranzuzüchten und was ist passiert? Immer die alte Leier, Bananen (keine), Frisuren (schlechte) und Jeansjacken (hässliche) auf der einen Seite und... tja, die Wessis sind dann halt wohl einfach überhebliche Besserwessis oder so. Fakt ist, Klamotten und Frisuren waren zu der Zeit einfach auf beiden Seiten absolut furchtbar, es wäre also erfrischend mal ein paar neue Klischees in die Welt zu setzen. Wer Vorschläge hat, kann diese gerne hier unterbreiten, ich werde sie prüfen und gegebenenfalls vervielfältigen.

Ein Milchprodukt beschwert sich:

Deutschland feiert, Berlin flippt aus, frei hat aber niemand, obwohl das heutige Datum rein historisch betrachtet dem 3. Oktober einiges voraus hat. Anscheinend ist es wichtiger, dass irgendein Vertrag offiziell besiegelt wird, als dass tausende Leute eigenhändig eine Diktatur stürzen ohne dass jemand stirbt. Sehe ich ein. Über die Reichskristallnacht brauchen wir gar nicht erst zu reden, allein deswegen wäre ein kleiner Gedenktag angebracht, aber na ja, Helmut Kohl und seine liebe CDU halt. Mit mir als Bundesschmand wäre das anders und Westerwilli wär auch nicht Außenminister, den Job hätte Ayran, der hat jetzt nämlich nen deutschen Pass und die Regierung wäre total modern multikulti. Aber ich schweife vom Thema ab. Ich plädiere jedenfalls für beide Tage frei, außer in Bayern, die haben da schon genug Feiertage!


Wer noch nicht weiß, wie er diesen Tag feiern soll, kann sich das Fest der Freiheit am Brandenburger Tor geben. Neben diversen Politikern zum Anfassen, kommt auch Bon Jovi und moderiert wird der bunte Spaß von unserem Lieblingsfernsehblödi Thomas Gottschalk. Das wird bestimmt ätzend für die ganze Familie. Highlight der Chose ist das lustige Schubsen von abscheulichen Styropordominosteinen, die von eigens ausgewählten, zum Teil vollkommen talentfreien Kindern aus aller Welt gestaltet wurden. Angestoßen wird die Mauer ganz kontraproduktiv von beiden Seiten und zu unterschiedlichen Zeiten, vor dem Brandenburger Tor wird pausiert, damit man gemeinsam schweigt oder so was ähnlich Dämliches tut. „Innehalten“ wird’s genannt. Dann wird fröhlich und hoffentlich beschwipst weitergeschubst. Juhu, das wird ein Fest!

Dem blöden Programm zum Trotz, ich gehe natürlich feiern und hoffe auf viele Milchprodukte und deren Liebhaber aus Ost und West.

Sonntag, 1. November 2009

Halloween


Eins Vorweg: Halloween mag ich nicht. Nur weil einige profitgeile Privatsender ihre teuer eingekauften amerikanischen Serien und Filme auch in Deutschland gewinnbringend auf den Markt bringen wollten, haben sich die Marketingabteilungen der jeweiligen Sender entschlossen den ramschigen Kürbisfeiertag in die Gehirne von uns beeinflußbaren armeSeelen zu prügeln. Diesem Fest, das die Amerikaner natürlich aus Europa importiert haben, haben wir jetzt zu verdanken, dass auch kleine Kinder schon wissen was ein Kürbis ist und am Abend des 31. Oktobers in häßlichen Kostümen vor der Tür nach Süßigkeiten betteln. Eine andere plausible Erklärung für die wachsende Begeisterung für dieses Fest belastet die mächtige Zahnarztlobby. Neidische Blicke gingen bisher über den Ozean zu den amerikanischen Kollegen, die im Herbst immer einen höllischen Profit zu erwarten hatten, während man im kalten Deutschland zu dieser Zeit praktisch nur Tee und Obst zu sich nahm. Der Gruppenzwang hat mich natürlich trotzdem dazu getrieben mich in eine gruselige Verkleidung zu schwingen. Ich habe mir also den Deckel zerbrochen und gefühlte 1000 Kostüme anprobiert. Das Ergebnis dürft ihr hier exklusiv bewundern.


Zu ungruselig.


Zu gruselig.


Perfekt!

Ich hoffe ihr konntet diesem blödsinnigem, amerikanisierten Quatschfest um den heiligen Kürbis trotzen und habt euch ganz in Ruhe irgendwo betrinken können. In diesem Sinne wünsch ich euch einen frohen November!

Freitag, 23. Oktober 2009

Ikea

Da ich mir einen neuen Kühlschrank gesucht habe, kommt dieser neue Beitrag erst so spät und da der neue Kühlschrank ja auch eingerichtet werden muss, hab ich mich auf den Weg zum nordischen Einrichtungsgott gemacht.

Damit der Einkauf bei Ikea zu einem milchschaumschlagenden Erlebnis wird, braucht man folgende Dinge:

1. Zeit. Man braucht garantiert länger als die dreieinhalb Stunden, die man für seine Shoppingtour zwischen zwei Terminen eingeplant hat. Selbst wenn man flüssig durch den Laden kommen sollte, spätestens an den Kassen ist Schluss.
2. Eine Begleitperson, die einen im letzten Moment davon abhält, die hässlichsten Deko-Ideen doch noch mitzunehmen "aus Spaß".
3. Ein Auto, denn man kauft immer sehr viel mehr ein als man denkt.
4. Viel Geld, denn man kauft immer sehr viel mehr ein als man denkt.

Was man hingegen nicht braucht, ist eine Einkaufsliste, denn man kauft ja doch immer sehr viel mehr ein als man denkt und seien es nur Teelichter. Am Schluss tauscht man eine gelbe mit Dekoartikeln vollgestopfte Tasche gegen eine blaue.

Auch ein Milchprodukt braucht ab und an eine kleine Stärkung. Natürlich hat Ikea das eingeplant und folglich scheffeln sie auch durch Essen eine Menge Kohlen. Im ganzen Einkaufsparadies riecht es daher nach Köttbullar. Man tritt auch überall auf knirschende Röstzwiebeln, in den Ecken lungern daimlutschende Kinder und dazwischen die Väter, die sich fröhlich Absolut-Vodka hinter die Binde kippen.

Apropos Kinder. Für diese ist ja das Kinderparadies vorgesehen, stattdessen wird der fleißeige Käufer ständig mit Durchsagen belämmert, von wegen "der kleine Marvin-Pascal-Kevin möchte aus dem Kinderparadies abgeholt werden!" In Wirklichkeit ist es so, dass Marvin-Pascal-Kevin niemals aus dem Kinderparadies abgeholt werden möchte, eigentlich hat der verwöhnte Kotzbrocken nur wieder Jacqueline-Chantal-Mandy mit Plastikbällen beworfen. An den Durchsagen erkennt man auch sofort welche der Paare um einen rum sich schon fortgepflanzt haben. Kaum wird der Lautsprecher angeschmissen stehen sie kurz ganz still und erst wenn klar ist, dass ein anderes Rotzgör was angestellt hat entspannen sich ihre nervösen Gesichtszüge wieder und ein leichtes Lächeln huscht ihnen übers Gesicht, sie sind so froh dass es nicht ihr Marvin-Pascal-Kevin ist.

Hab ich mir auch gekauft. Bei mir hat keine Schraube gefehlt und die Montage war so einfach, dass sogar ein vierjähriger H-Milchtrinker sie im Schlaf bewältigt hätte. Wer ernsthaft behauptet, dass ein Zusammenschrauben der Billigmöbel eine Heldentat sei, der möge sich doch bitte ein tiefes Locj graben und darin verschwinden.

Im Übrigen ist Billy nicht nur meistgekauft, sondern auch Geburtstag, er wird dreißig. Herzlichen Glückwunsch!

Sonntag, 11. Oktober 2009

Beusselstraße

Ich möchte euch heute gerne die Beusselstraße vorstellen. Befindet man sich in Moabit geht es hier zur Autobahn, zum Flughafen und zu diversen Krankenhäusern, so kann man getrost behaupten, dass es sich bei der Beusselstraße um die Nabelschnur Moabits handelt.
Nur logisch, dass die Stadt beschlossen hat diese lebenswichtige Verbindung zur Außenwelt zur verkehrsberuhigten Zone zu erklären. Nur logisch, dass sich da niemand dran hält! Tag und Nacht rasen hier Fahrzeuge jeder Art mit beeindruckendem Tempo, mit oder ohne Sirene, laut hupend im Konvoi oder auch ganz für sich hindurch.
Da heute Sonntag ist macht die sonst so quirlige Straße leider einen etwas sehr ausgestorbenen Eindruck. Doch der Schein trügt- was hier aussieht wie verlassene und vergessene, gerade noch zum plündern gedachte Örtlichkeiten sind durchaus gut besuchte und beliebte Läden, die über ein schier erstaunliches Repertoire an Waren verfügen.
Orientalisches Feeling auf der Beusselstraße. Das repressive Element, das Klein-Beirut ausmacht ist überall zu spüren. Außer Selbstmordattentätern hat man schon alles gesehen, was den guten alten Nahen Osten so ausmacht. Aber die kommen bestimmt auch noch, es soll ja gewisse Drohungen gegeben haben, die in diese Richtung weisen. Ein Milchprodukt ist gespannt!
Gino. Wer ist Gino? Wieviele Generationen von H-Milchtrinkern und anderem Gesocks haben sich das schon gefragt? Achtet auf den Bauchnabel der abgebildeten Dame, denn dort prangt der Schriftzug, der von Ginos Rückkehr kündet. Ein mysteriöses Rätsel, das ziemlich unlösbar ist, Paschas Harem hat nämlich schon seit sehr langer Zeit nicht mehr geöffnet.

Wie ihr seht ist die Beusselstraße ein Ort zum erkunden und eine Meile zum Flanieren. Wer hier wohnt oder aufwächst kennt hier noch seine Nachbarn, viele Menschen sind schon seit den Fünfzigern heimisch. Und wer in dieser Dreißigerzone noch nicht von rücksichtslosen Rasern totgefahren wurde, den wird es wohl nicht mehr woanders hin verschlagen.

Dienstag, 6. Oktober 2009

Kleiner Tiergarten

Und weiter geht es mit den Moabiter Eindrücken, hier also Folge 5:

Liebe Milchproduktliebhaber, da es nun Herbst ist, habe ich in meinem Kühlschrank gewühlt und mir einen neuen Pulli übergezogen, ich hoffe es gefällt. Da wir schon bei Neuerungen sind: im kleinen Tiergarten gibt es einen neuen Automaten! Diabetiker brauchen sich ab sofort keine Sorgen mehr zu machen, wenn sie unterwegs bemerken, dass sie ihre Spritzen für das gute Insulin zuhause haben liegenlassen.

Für nur ein paar Groschen kann man sich alles Nötige kaufen! Kanülen 50 Cent und Spritzen 1 Euro - ich finde das ist ein hervorragender Deal.

Auch für unsere Nachwuchsmilchtrinker hat die Wohlfühloase kleiner Tiergarten so einiges zu bieten. Hier sieht man das Hinweisschild zu einem der zahlreichen Spielplätze. Die Stadt Berlin war sogar so freundlich etwas gegen die Rattenplage zu unternehmen. Giftköder liegen wahllos verstreut im Gebüsch.

Ebenso andere Zeugnisse des menschlichen Vergnügens. Auf diesem Spielplatz ist anscheinend nachts Hochbetrieb.
Eher eine andere Art von Köder. Leere Spritzen schmücken den ansonsten kargen Untergrund. Für jeden gibt es hier etwas zu entdecken! Warum nicht mal eine Spritzen-Schnitzeljagd (Spritzeljagd) veranstalten?

Zu guter Letzt noch ein Hinweis, falls ihr vorhabt den Spielplatz als solchen zu benutzen: Spielgeräte (Schaukel, Rutsche, Sandkästen etc.) muss man leider von zu Hause mitbringen, aber für die lieben Kleinen sollten weder Kosten noch Mühe gescheut werden!



Freitag, 2. Oktober 2009

Videoworld

Moabiter Eindrücke Folge 4:

Traurig aber wahr- neben einer kleinen schlechter gelegenen Videothek , ist Videoworld in der Beusselstraße der alleinige Herrscher über etwa 1000 Stunden mehr oder weniger schlechte Unterhaltung. Ok, vielleicht sind es auch mehr als tausend Stunden, jedenfalls wenn man die Pornos mitzählt. Wenig Auswahl zu Höchstpreisen ist hier das Motto. 2 Euro pro Tag und Film, 2 Filme über Nacht also 8 Euro, was wiederum fast ein Kasten Bier ist und das in einem Viertel indem Hartz4 die Haupteinnahmequelle ist. Falls die Preise nicht ausreichen einen komplett zu irritieren, dann schafft es die undurchschaubare Art und Weise wie Filme hier einsortiert werden. Vorne bei den Neuheiten, stehen neben Familienkomödien gerne blutige Splatterfilme ab 18, während man im hinteren Teil, der nur für Personen ab 18 zugänglich ist, durchaus nette Filme für Menschen ab 12 findet. Ich habe mich natürlich erkundigt wie sowas zustande kommt, die unbefriedigende Antwort möchte und kann ich hier nicht wiedergeben, denn sie wissen nicht was sie tun!

Unter der Rubrik "Prominenz" hier noch ein kurzer Beitrag:

Der Videothekentyp: Die Nettigkeit dieses Menschen soll lediglich über die schlechte Auswahl und die von einem komplett Irren kreirten Preise hinwegtäuschen. Er ist meist anzutreffen im Monopol der Videotheken, im Videoworld Beusselstraße. Je blutiger der Film desto freudiger seine Kommentare. Man kann sagen er ist ein Lichtblick im Dunkel der Kundenfreundlichkeit von Moabit.

Sonntag, 27. September 2009

Bundestagswahl 2009

Deutschland wie erwartet im Biene Maja-Kostüm. Was für ein Team: Maja Merkel und GuidoWesterwilli: mir pulsiert der Fettanteil im Becher. Schon in der Wahlkabine ging mir ein solches Szenario durch den Deckel, die Rentner haben also mal wieder entschieden und Deutschland darf sich vor der ganzen Welt mit diesem unsympathischen Duo schämen. Atomkraft? Ja bitte! Bildung für alle? Nein danke!


Die großen Verlierer feiern gerade ihre Niederlage und loben ihr miserables Ergebnis in den höchsten Tönen. Was für eine groteske Farce. Ich erwarte Zetern und Keifen und kein „Alle waren Sieger, auch wenn einer nur gewinnen kann...“. Grün und Links freuen sich natürlich auf vier weitere Jahre meckern und unsinnige Vorschläge machen.

Heucheln, lügen, H-Milch trinken. Das scheint das Motto jeder Wahlnacht zu sein. Klare Statements sind unerwünscht, alle sind sich uneinig, es gibt keine Freundschaften und überhaupt geht es oft zu wie im Kindergarten. Ich für meinen Teil trinke jetzt erstmal einen auf vier Jahre Es-Tut-Sich-Nichts, Prost und guten Abend!

Samstag, 26. September 2009

Eine Party



Das Buffet ist reichhaltig gedeckt, leider konnte ich mich nicht sehr lange dort aufhalten, da man mich sonst wohl mit einem schnöden Dip verwechselt hätte.


Der Gastgeber, rechts neben mir. Wir haben viel geplaudert.

Ich habe einmal an der Zigarette gezogen, die so verlockend duftete. Eigentlich bin ich ja Nichtraucher, aber bei einem Fest ist vieles möglich. Letzten Endes bin ich dann doch beim Bier geblieben.


Ein Schmand beim schäkern und philosophieren.

Eine Party 2


Da ich schon des Öfteren mit dem Gedanken gespielt habe mir Dreadlocks wachsen zu lassen, habe ich mir kurzerhand welche geliehen. Trotzdem bin ich noch unsicher - was meint ihr?

Je mehr man Partyhund Leila füttert, desto mehr hunger bekommt sie. Konsequenterweise musste ich sie dann weiterfüttern. Ein Teufelskreis aus Hackbällchen und Käse!

Bier oder Schmand, das ist die Frage. Hat beides seine Vor- und Nachteile, wobei Milchprodukte natürlich deutlich bekömmlicher sind, vor allem am nächsten Morgen.

Alte Bekannte.

Zum Ausklingen des Abends noch ein paar Biere in geselliger Runde auf dem Sofa. Wie so oft bei einer Party sind die letzten Stunden im Morgengrauen die schönsten, doch das sind auch genau die Stunden, an die man sich dann am wenigsten erinnert. Wenn mehr Leute natürliche Molkereierzeugnisse mit hohem Fettanteil und frischer Cremigkeit essen würden und weniger Leute H-Milch schlürfen würden, könnte sich dieser Missstand vielleicht ändern. Ich sage nur: Ein Schmand kriegt keinen Filmriss!

Donnerstag, 24. September 2009

Besuch

Ein freudiges Erlebnis, liebe Milchproduktliebhaber! Die letzten Tage hatte ich Besuch von Alana, einer alten Freundin.

Erst haben wir etwas getrunken, später auch.

Es wurde ein recht geselliger Abend, wir diskutierten ausgiebig über verschiedenste Themen und natürlich wurde auch ausgiebigst über H-Milch gelästert.
Manche Menschen verwechseln mich mit einer dahergelaufenen Getränkedose. Dabei steht mein Fettanteil doch in großen Lettern sowohl auf dem Deckel als auch auf meiner Seite. Seh ich etwa aus wie Buttermilch? Zum Glück konnte das Unheil noch abgewendet werden, wer weiß wie es sonst ausgegangen wäre!

Zum Abschied haben wir am nächsten Tag dick Lasagne gekocht, natürlich habe ich die Soße höchstpersönlich verfeinert. Es schmeckte ausgezeichnet und war die lange Wartezeit sehr wert.

Montag, 21. September 2009

Prominenz

Wenn man erst einmal das in Moabit so typische rumlungern für sich entdeckt hat, kann man sich häufiger an Begegnungen mit der illustren Moabiter Prominenz erfreuen. Die wichtigsten und obskursten dieser Gestalten werde ich euch von Zeit zu Zeit vorstellen.


Mock: Erin Mockovich, Men in Mock, Jurassic Mock, ein Mock kommt selten allein... Mock hat 3-30 Geschwister die vom Alter her allesamt seine Eltern sein könnten, sein angeblicher Vater ist vermutlich Pirat. Er behauptet steif und fest Waliser zu sein, sichere Quellen (Aussprache!) weisen jedoch eindeutig nach Sachsen. Sein Markenzeichen (Mockenzeichen) ist seine unverwüstliche Haarpracht und sein leidenschaftliches Geplapper über den Nationalsozialismus und Germanische Gottheiten. Den Tag verbringt er schlafend kopfüber von der Decke baumelnd. Vermutlich ernährt er sich von Ratten und Tauben, da Moabit sich andernfalls schon in ein zweites Transsilvanien verwandelt hätte. Seine Leidenschaft für Fischköpfe fällt hier etwas aus dem Rahmen. Um den Beruf des S-Bahnmusikers zu erlernen geht er jetzt erstmal nach London.

Samstag, 19. September 2009

U-Bahndeko


Ein Milchprodukt beschwert sich:

Immer wieder wenn ich mit der U-Bahn fahre springt es mir mit einer tollwütigen Aggressivität gegen den Deckel. Welcher vollblinde, H-Milch trinkende Depp von einem unterbezahlten Schülerpraktikant ist hierfür eigentlich verantwortlich? Es bedarf noch nicht mal eines überhöhten Fettgehalts, um zu bemerken, dass da etwas im Argen liegt! Perspektive jemand? Hallo? Die BVG Designabteilung hat nicht nur geschlampt, sondern etwas verbrochen. Ich stelle mir das folgendermaßen vor:

Depp 1: "So in etwa, Chef?" 

Depp 2: "Prima, so ist gut! Drucken wir das millionenfach auf alle U-Bahn Fenster!"

Dass sich von den Verantwortlichen in jeder Phase der Gestaltung niemand die Mühe gemacht hat mal ein Lineal in die Hand zu nehmen, oder ein kritisches Wort einzulegen, zeugt von allgemeiner Unfähigkeit. Sobald die Antwort auf meine Beschwerdemail an die BVG bei mir eintrifft, werde ich an dieser Stelle Position einnehmen. So nicht!

Donnerstag, 17. September 2009

Thusnelda-Allee

Ein kurzer Beitrag, angesichts des Thema wäre ein langer Beitrag auch keinesfalls gerechtfertigt.

Moabiter Eindrücke Folge 3: Die Thusnelda-Allee bildet die kürzeste Verbindung von der Turmstraße und der Alt-Moabit. Mit nur einer Hausnummer und gefühlten 6 Bäumen ist die Thusnelda-Allee die kürzeste Allee des Universums. Hin und wieder sichtet man hier den wohl ramschigsten Flohmarkt des Universums.

In der Thusnelda-Allee Nr. 1 findet man ein großes unbewohntes Gebäude aus blutrotem Backstein, welches einer mysteriösen Gruppe zur Ausübung ihres Kultes dient. Leider war es mir unmöglich mich diesem Gebäude zu nähern oder es gar zu betreten, was den Verdacht auf schwarze Magie nur erhärtet. Der zuständige Landesbischof war zu keinem Kommentar bereit.

Montag, 14. September 2009

TV-Duell

Ja, Freunde, ihr seht schon richtig: Ich habe das sagenumwobene Kanzlerkandidatenduell zusammen mit der SPD-Direktkandidatin für Berlin Mitte geschaut. Für ein gemeinsames Foto hat sich Eva Högl danach gerne bereit erklärt.
Hier zum Vergleich nochmal das Plakat... Vage Ähnlichkeiten sind zu erkennen, dennoch wirkt die Gute auf ihren Wahlplakaten so starr wie ein Tyrannosaurus Rex im Naturkundemuseum. In Wirklichkeit ist sie viel netter, ob wieder einmal alles Teil einer gigantischen Verschwörung ist? Ich werde dem wohl nachgehen müssen.

Nun zum Duell - Es gab vorher Bier, es gab währenddessen Bier, es gab nachher Bier! Dazwischen wurde harmonisch diskutiert und Merkel-Bingo gespielt. Wo wir gerade beim Thema Merkel sind, ob ihre Vorfahren gefiedert waren? Oder wurde sie mit Vogelfutter aufgepäppelt? Warum zur Hölle macht sie ständig pickende Kopfbewegungen? Huhn oder Taube das ist hier die Frage! Aber auch Stank-Fralter Weinmeier war trocken und staubig wie ein Stück Kreide nach den Sommerferien.


Laut Berliner Zeitung erobert Steini also die Unentschlossenen. Naja, hoffen wir das Beste, wer will schon von einem Huhn (oder Taube?) regiert werden?



Die Springerpresse bemüht sich wiederholt um den Titel "Blödeste Schlagzeile des Jahres", die Chancen stehen nicht schlecht, dass sie zum 97. mal in Folge das Rennen macht.




Samstag, 12. September 2009

Markthalle

Moabiter Eindrücke Folge 2:

Eine Ansammlung furchtbar trauriger, menschenähnlicher Gestalten kombiniert mit furchtbar traurigen Geschäften und Ständen, das macht den Flair der Markthalle aus. Atmet exotische Düfte ein, lasst euch von Ramschgeschäft zu Marktstand treiben, aber um Himmelswillen lasst die Verkäufer in Ruhe! Gesetze und Menschenrechte sind hier nämlich außer Kraft gesetzt, die Verkäufer gelten hier als schlecht gelaunte Obrigkeit, die untereinander gut organisiert den Kunden das Leben zur Hölle machen möchte. Doch man sollte sich von der Kälte die dieses Gebäude absondert nicht den Mut nehmen lassen, ein paar Lichtblicke bietet die Markthalle nämlich auch. Besonders hier lässt sich der Vorzeigemoabitaner in seiner natürlichen Umgebung beobachten, man findet diese besondere Spezies hier bei der Nahrungsaufnahme und kann eventuell Ansätze von Kommunikation entdecken.






Ein Michprodukt empfiehlt:
Feinschmecker sollten sich hier die Käse-Kürbiskern-Brötchen nicht entgehen lassen. Die lange Wartezeit auf die Bedienung lohnt sich hier ausnahmsweise mal!