Sonntag, 27. September 2009
Bundestagswahl 2009
Samstag, 26. September 2009
Eine Party
Das Buffet ist reichhaltig gedeckt, leider konnte ich mich nicht sehr lange dort aufhalten, da man mich sonst wohl mit einem schnöden Dip verwechselt hätte.
Eine Party 2
Donnerstag, 24. September 2009
Besuch
Manche Menschen verwechseln mich mit einer dahergelaufenen Getränkedose. Dabei steht mein Fettanteil doch in großen Lettern sowohl auf dem Deckel als auch auf meiner Seite. Seh ich etwa aus wie Buttermilch? Zum Glück konnte das Unheil noch abgewendet werden, wer weiß wie es sonst ausgegangen wäre!
Zum Abschied haben wir am nächsten Tag dick Lasagne gekocht, natürlich habe ich die Soße höchstpersönlich verfeinert. Es schmeckte ausgezeichnet und war die lange Wartezeit sehr wert.
Montag, 21. September 2009
Prominenz
Wenn man erst einmal das in Moabit so typische rumlungern für sich entdeckt hat, kann man sich häufiger an Begegnungen mit der illustren Moabiter Prominenz erfreuen. Die wichtigsten und obskursten dieser Gestalten werde ich euch von Zeit zu Zeit vorstellen.
Mock: Erin Mockovich, Men in Mock, Jurassic Mock, ein Mock kommt selten allein... Mock hat 3-30 Geschwister die vom Alter her allesamt seine Eltern sein könnten, sein angeblicher Vater ist vermutlich Pirat. Er behauptet steif und fest Waliser zu sein, sichere Quellen (Aussprache!) weisen jedoch eindeutig nach Sachsen. Sein Markenzeichen (Mockenzeichen) ist seine unverwüstliche Haarpracht und sein leidenschaftliches Geplapper über den Nationalsozialismus und Germanische Gottheiten. Den Tag verbringt er schlafend kopfüber von der Decke baumelnd. Vermutlich ernährt er sich von Ratten und Tauben, da Moabit sich andernfalls schon in ein zweites Transsilvanien verwandelt hätte. Seine Leidenschaft für Fischköpfe fällt hier etwas aus dem Rahmen. Um den Beruf des S-Bahnmusikers zu erlernen geht er jetzt erstmal nach London.
Samstag, 19. September 2009
U-Bahndeko
Ein Milchprodukt beschwert sich:
Immer wieder wenn ich mit der U-Bahn fahre springt es mir mit einer tollwütigen Aggressivität gegen den Deckel. Welcher vollblinde, H-Milch trinkende Depp von einem unterbezahlten Schülerpraktikant ist hierfür eigentlich verantwortlich? Es bedarf noch nicht mal eines überhöhten Fettgehalts, um zu bemerken, dass da etwas im Argen liegt! Perspektive jemand? Hallo? Die BVG Designabteilung hat nicht nur geschlampt, sondern etwas verbrochen. Ich stelle mir das folgendermaßen vor:
Depp 1: "So in etwa, Chef?"
Depp 2: "Prima, so ist gut! Drucken wir das millionenfach auf alle U-Bahn Fenster!"
Dass sich von den Verantwortlichen in jeder Phase der Gestaltung niemand die Mühe gemacht hat mal ein Lineal in die Hand zu nehmen, oder ein kritisches Wort einzulegen, zeugt von allgemeiner Unfähigkeit. Sobald die Antwort auf meine Beschwerdemail an die BVG bei mir eintrifft, werde ich an dieser Stelle Position einnehmen. So nicht!
Donnerstag, 17. September 2009
Thusnelda-Allee
Moabiter Eindrücke Folge 3: Die Thusnelda-Allee bildet die kürzeste Verbindung von der Turmstraße und der Alt-Moabit. Mit nur einer Hausnummer und gefühlten 6 Bäumen ist die Thusnelda-Allee die kürzeste Allee des Universums. Hin und wieder sichtet man hier den wohl ramschigsten Flohmarkt des Universums.
Montag, 14. September 2009
TV-Duell
Samstag, 12. September 2009
Markthalle
Eine Ansammlung furchtbar trauriger, menschenähnlicher Gestalten kombiniert mit furchtbar traurigen Geschäften und Ständen, das macht den Flair der Markthalle aus. Atmet exotische Düfte ein, lasst euch von Ramschgeschäft zu Marktstand treiben, aber um Himmelswillen lasst die Verkäufer in Ruhe! Gesetze und Menschenrechte sind hier nämlich außer Kraft gesetzt, die Verkäufer gelten hier als schlecht gelaunte Obrigkeit, die untereinander gut organisiert den Kunden das Leben zur Hölle machen möchte. Doch man sollte sich von der Kälte die dieses Gebäude absondert nicht den Mut nehmen lassen, ein paar Lichtblicke bietet die Markthalle nämlich auch. Besonders hier lässt sich der Vorzeigemoabitaner in seiner natürlichen Umgebung beobachten, man findet diese besondere Spezies hier bei der Nahrungsaufnahme und kann eventuell Ansätze von Kommunikation entdecken.
Mittwoch, 9. September 2009
Wahlkampf
Dienstag, 8. September 2009
Foto-Love-Story
Plötzlich schlich sich ein merkwürdiger Typ von hinten an mich ran. Ich tat so, als hätte ich ihn nicht bemerkt und ging weiter meinen milchartigen Aktivitäten nach.
Der Typ setzte sich dann neben mich und suchte offensichtlich Augenkontakt. Mir wurde etwas mulmig, so ganz geheuer war mir der Kerl nicht. Hatte er es nur auf meine Cremigkeit abgesehen? Wollte er mich zu einem minderwertigen Salatdressing machen?
Unvermittelt bot er mir Wein an. Sollte ich doch als Dressing enden?
Später, als wir uns besser kennengelernt haben, offenbarte er mir, dass er meine Konsistez sehr anregend fände. Wir unterhielten uns prima, doch letzten Endes musste ich ihm einen Korb geben. Erst kürzlich habe ich nämlich eine sehr nette und hübsche Joghurt-Dame mit linksdrehenden Bakterienkulturen getroffen und mich ein bisschen in sie verliebt. Wir passen einfach besser zusammen!
Donnerstag, 3. September 2009
Westhafen
Immer wieder kommt mir zu Ohren, dass Moabit ein schäbiges, dreckiges und furchtbar verlottertes Fleckchen Erde sei. Diese unerhörten Gerüchte möchte ich bestätigen, doch trotzdem will ich behaupten, dass viele Leute keine Ahnung haben. In unregelmäßigen Abständen werde ich einige meiner liebsten Moabiter Eindrücke vorstellen.
Folge I:
Moabit- wo sonst achten und verachten sich die Bewohner gleichermaßen? Doch woher kommt dieser wunderschöne Name? Hierzu gibt es mehrere Erklärungsversuche, die unplausibleste, etwas morbide möchte ich hier gern erläutern: der Name kommt von terre maudite was soviel wie verfluchtes Land bedeutet. Der Mensch, der bei Wikipedia behauptet hat diese Erklärung sei unwahrscheinlich, lebt mit ziemlicher Sicherheit nicht in Moabit.
Ein kleiner Staat am Rande von Moabit, das ist das Westhafengelände. Der ehemalige Güterbahnhof bietet heute eine triste Kulisse, die nur darauf wartet von am-hungertuch-nagenden Produzenten als Schauplatz für ein Horrorszenario auserkoren zu werden.
Die surreal anmutenden, verlassenen und halb zerfallenden Gebäude geben Tieren und Gesocks jeglicher Art eine Heimat. Sie sind zugleich Wohn- und Schlafplatz und vermutlich existiert auch die ein oder andere Einkaufsmöglichkeit hinter den alten Gemäuern.
Auf dem Gelände findet man ein wahres Potpourri an aussortierten Gebrauchsgegenständen, von zum Teil zweifelhafter Herkunft.
Die hübschen Schilder, die das Müllabladen verbieten, gehen in diesem Kuriositätenkabinett leider etwas unter, der findige Beobachter jedoch wird feststellen, dass sie einen wichtigen Beitrag zum Gesamtarrangement bilden. Ob der Tatsache, dass sich hier mehrere Großfamilien von enormen Ausmaß komplett neu einrichten könnten, wundert man sich doch etwas über die Ruhe die dieses idyllische Örtchen umgibt. 2008 wurde das Gelände überraschend von Rebellen besetzt und kurzerhand ein diktatorisch geprägter Staat ins Leben gerufen, ein Blitzkrieg mit Deutschland blieb jedoch folgenlos. Besucher sind hier gern gesehen, besonders die LKW-Führer, die ihre gesetzlich verordnete Zwangsruhepause antreten müssen, erfreuen sich an der herzlichen Art der gastfreundlichen Rebellen. Ein kleiner Wermutstropfen sind die scheinbar willkürlich durchgeführten Zollkontrollen denen man hier ausgeliefert ist. Es empfiehlt sich daher, ein stets gut gefülltes Portemonnaie bei sich zu führen, da die horrenden Zollforderungen unverzüglich und nur in bar gezahlt werden müssen.
Ein Milchprodukt empfiehlt:
Wer noch nie eine Leiche gefunden hat, sollte hier die Augen offen halten. Die Leichenwahrscheinlichkeit liegt bei unglaublichen 90%!
Dienstag, 1. September 2009
Sightseeing
Ein freundlicher, kommunistischer Sowjetsoldat wollte unbedingt ein Foto mit mir machen. Hier ist es nun zu sehen! Dem Star Wars Soldaten musste ich eine Absage erteilen, er war unhöflich!
Ayran, ein alter Freund von mir aus der Türkei. Ihn habe ich zufällig getroffen und wir haben nett geplaudert. Ein Gespräch unter Molkereierzeugnissen ist doch das Beste.
Berlins neuer Luxusbahnhof. Leider gibt es keine Sparkasse. Aber jede Menge Stützpfeiler.
Beinahe wäre ich gefallen, eine äußerst nette Person hat mich vor dem schmachvollen Zerplatzen bewahrt. Eigentlich wollte ich nur sehen, wie es wäre wenn man 1000 Flummis hier herunterschmeißen würde... Ein Lebenstraum!
Vor nicht allzu langer Zeit eröffnet: Der U-Bahnhof im Fernbahnhof. Es wirkt hier gar nicht wie in einem U-Bahnhof, es fehlen dreckige Tauben, Mäuse und überhaupt dieses schmuddelig, stinkige Ambiente.
Sightseeing 2
Wir mussten die neue U-Bahn natürlich auch gleich ausprobieren.
Ein Milchprodukt beschwert sich:
Was macht eine Stadt, die bis über den Fernsehturm verschuldet ist? Richtig! Sie baut eine neue U-Bahnstrecke. Doch nicht nur das! Sie baut eine U-Bahnstrecke, die keinerlei Anbindung an das bestehende U-Bahnnetz hat. Andere deutsche Städte würden das allerdings auch hinkriegen. Berlin wäre nicht Berlin, wenn es nicht noch einen draufsetzen würde. Die neue Strecke besteht nämlich aus sagenhaften drei (!) Stationen. Möchte man diese drei Stationen zu Fuß bewältigen, braucht man zehn Minuten. Mit der tollen neuen U-Bahn braucht man zwei. Wenn sie denn kommt! Eigentlich braucht man zwölf, da die U-Bahn nur im zehn-Minuten-Takt verkehrt. Eines Tages soll sie erweitert werden. Momentan gibt es dafür kein Geld - Wer hätte das gedacht?
Der Reichstag: Herz und Hirn der Berliner Republik. Leider konnte ich ihn heute nicht von innen besuchen, es war zu voll. Die Tokio Hotel-singenden Teeniemassen auf der Wartetreppe waren unüberwindbar.
Eine Ruhepause hinter dem politischen Gebäude. Es tobt gerade Wahlkampf, zu diesem werde ich mich zu gegebener Zeit noch ausführlich äußern.
Stilvoll und modern die Gebäude. Was in ihnen vorgeht ist mit Sicherheit ebenso stilvoll und modern. Und gepflegt und gesittet. Und gut.
In dem Museum kann man antike und in Stein gehauene Schmandbecher bewundern.